Wie kam es dazu?
Ein Bekannter erzählte mir, dass er diese Strecke mal als Kind ohne großes Training gemacht hat…. Daher wollte ich es auch mal versuchen. 2.000, 3.000 m im Freiwasser habe ich schon geschafft. Einmal auch schon 5000 m. Auf Facebook hatte ich über mein Vorhaben geschrieben – dazu gab es viele Meinungen. Dafür bin ich dankbar. Um genug Abstand zum Mauerweglauf am 14./15.8. zu haben, beschloss ich es am 18.7. anzugehen. Im Romanusbad, Siebenlehn bin ich auch schon im Eiswasser geschwommen. So bin ich am Morgen nach Siebenlehn losgefahren, mit Spannung und Respekt.
Spannung: werde ich mehr als 5.000 m schaffen?
Respekt: vor dem Wasser!
9:35 Uhr bin ich gestartet. Ruhig und bewusst losgeschwommen, ohne eigentlich zu wissen, was mich erwartet. 5-6 h Laufen oder Radfahren kein Ding. Aber Schwimmen?
Mit Zuversicht habe ich die ersten Bahnen absolviert. Nach 30 Minuten die 1. Verpflegungspause mit Gels von GU. Das Wetter war gut. Auf meiner Bahn war ich allein, was die Sache angenehm machte. Nach 1-2 h kam Conny Prasser ins Bad. Conny machte ein paar Fotos und sah auf meine Technik. Ich muss viel verbessern. Conny schwamm einige Bahnen mit. Als ich 3 h auf der Uhr hatte, verabschiedeten wir uns. Ich versprach ihr, es nicht zu übertreiben und spätestens nach 5 h aufzuhören. Somit war das Ziel klar: Schauen, wieviel Meter ich in der Zeit noch schaffe. Mein Ehrgeiz war da. Pausen machte ich alle 30 Bahnen. 1 Gel oder 1 Stück Apfel nahm ich zu mir. Weiter, immer weiter, war mein Motto. Zu schaffen machte mir, dass das Wasser sich in meinem Körper breit machte. Diesen Druck kannte ich bis dato nicht. René Hillebrand, sonst Ultralauf-Begleiter, stieg auch für einige Bahnen ins Wasser. Ab und zu schaute ich auf meine Uhr, wie viele Kilometer bin ich schon geschwommen und wieviel kann ich denn noch schaffen.Zielpunkt war ja 10.000 m oder 5 h.
So rechnete ich immer wieder. Die Oberarme taten langsam weh. Aufhören vor der geplanten Zeit wollte ich nicht so richtig. Die Sorge, mich zu verletzten und somit nachfolgende Aktivitäten zu gefährden, war da. Die mahnenden Worte von Conny und allen anderen waren in meinem Kopf präsent. Diese gingen mir am meisten in diesen Momenten durch die Sinne. Auf meine Umwelt wollte ich schon hören. Die km-Angabe auf meiner Uhr war irgendwann bei 7.500 m. Zeit bis zu den 5 h blieb noch genug. Also weiter schwimmen und noch ein paar Bahnen machen. René auf der Nebenbahn spornte mich an. Die 8 km Anzeige fiel auf meiner Uhr. Nach meiner Rechnung war ich jedoch weit unter dieser Marke.
Die 5 h Marke kam immer schneller. Ich schwamm weiter. Auf die Km-Anzeige meiner Uhr schaute ich nicht mehr. Nach 5:16 h hielt ich an. Die Anzeige meiner Uhr zeigte 9025 m. Gemeinsam mit René überlegten wir, die 10 km doch noch voll zu machen. Aber ich wollte zu meinem Wort stehen, es nicht zu übertreiben. Die Sorge, mich auf die letzten Bahnen zu verletzen, war da. So beschloss ich aufzuhören.
Zu Hause habe ich meine handschriftlichen Aufzeichnungen nachgerechnet. Da komme ich auf realistische 8.000 m Klar habe ich auf die Angabe auf meiner Uhr gefreut. Aber ich möchte ehrlich sein zu mir und zu Euch. Nun habe ich eine Hausnummer. 2022 werde ich es nochmal versuchen. Denn ich will die 10 km genau wie mein Bekannter schaffen.
Für die Unterstützung und die mahnenden Worte im Vorfeld möchte ich mich bedanken.
Meine Fans sind die besten. Kritik ist immer von Vorteil. Denn ich möchte noch in der Ü80 Sport machen.
Beitragsfoto: © Conny Prasser
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