Schon zum zweiten Mal war ein Start beim Dresden Marathon für mich nicht möglich. 2023 war es ein Fahrradunfall. 2024 war es eine Verletzung aus dem August. Ganz zuhause bleiben wollte ich nicht. Dann gab es die Möglichkeit, als Radbegleiter für den 3. Mann beim Viertelmarathon teilzunehmen. Warum nicht? Die Laufstrecke gab es vorab als GPX-Track. Diese bin ich mit dem Fahrrad zweimal abgeradelt und einmal gelaufen, damit mir kein Fehler im Wettbewerb unterläuft. Pünktlich war ich am 27. Oktober am Treffpunkt für die Radbegleiter. Letzte Infos und den GPS-Tracker von Racemap für die Visualisierung im Internet gestartet. So ein Lampenfieber hatte ich noch nie. Dann ging es endlich los. Die Startphase verlief super. Die Top 3 der 10,55 km Läufer fanden sich schnell auf der Marienbrücke. Wobei der erste Läufer in einem Affenzahn davon zog. Top 2 und 3 liefen im Abstand von ein paar Metern. Order war, ca. 20 m vor seinem Läufer zu fahren. Das war hier noch nicht möglich. So ging es weiter auf die störungsfreie Strecke. Nach der Waldschlößchenbrücke konnte ich mich vor meinem 3. Mann setzen. Jeden Meter hatte ich im Kopf. Ich fieberte richtig mit. Bei ihm sah alles so leicht aus, obwohl er in etwa eine 3er Pace in lief. Auf dem Elberadweg kam uns ein Rennradfahrer entgegen. Unglaublich: er hielt frontal auf mich drauf. Klingeln, Trillerpfeife und Rufen ohne Erfolg. Kommentar von ihm „… ist mir egal…“. Wie kann man sowas nur machen. Auf einen Unfall hatte ich keine Lust. So ging es weiter, aber in Ruhe. Wir näherten uns der Frauenkirche. Auf der Steinstraße musste unbedingt ein Freizeitradler die Straße zwischen mir und dem Läufer überqueren. Zum Glück nix passiert. Dann ging es auf den letzten Kilometer. Auf die Passage an der Frauenkirche vornei hatte ich mit Sorge wegen der möglichen Fußgänger geblickt. Hier war alles perfekt abgesperrt für die Läufer mit Schleusen für die Fußgänger. So kamen wir einwandfrei durch. Die letzten 500 m auf dem Terrassenufer konnte ich dann auch genießen. In Höhe des Hoteleingangs bin ich dann als Radfahrer ausgestiegen. Mein Top 3 Läufer kam in unter 35 Minuten an. Auf die erste Frau habe ich dann noch gewartet. Diese kam nach ca. 42 Minuten an. Respekt!

Ich bin dann nochmal zu meinem Stand vom Ultralauf Dresden und habe letzte Sachen abgeholt. Punkt 2 auf der Tagesordnung war ein Einsatz beim DRK in der Verpflegungsgruppe bis 15.00 Uhr. Anschließend zurück zur Veranstaltung vom Dresden Marathon und beim Abbau in der Tiefgarage geholfen. Hierbei Ingolf Löhne (Teilnehmer am Ultralauf 5 Wettin-Dresden) getroffen. Er war bei der Massage tätig. 17.00 Uhr war dann Schluss und es ging mit der DB nach Hause. Ich hoffe 2025 dann wieder als Läufer teilzunehmen. Vielleicht auch zusätzlich als Radbegleiter. Mal sehen. Eigentlich hätte ich mit guter Laune ins Bett gehen können. Aber eine berufliche Nachricht hat mir wieder den Tagesabschluss geknickt. Aber so ist das Leben. Vorwärts, wie beim Marathon…

…ja mein Beruf. Schon lange war mein Ende auf dem Kahn abzusehen. Eigentlich war ich nach der Übernahme den neuen Aufgaben gegenüber positiv aufgeschlossen. Aber das Leben sah es anders für mich vor. Nun habe ich bis zum 14.12.24 Pause. Am 15.12.24 beginnt für mich ein neues berufliches Leben. Mein halbes Leben habe ich auf dem ehemaligen Elbkahn verbracht. Zum Abschied habe ich mir selbst ein Geschenk gemacht. Gedanklich muss ich die letzten Jahre streichen. Der Sport wird mir sicher helfen. Meine Schlagwörter sind auf der Tasse eingraviert. Dafür stehe ich. Was bleibt ist…? Hermann und Kirsten werden in meinem Kopf bleiben. Vielleicht wird es ja was mit meinem Buch, da kommen meine Gedanken rein. Ihr dürft gespannt bleiben.

 

Euer Hartmut