Gesundheitsbedingt habe ich meinen Gedenklauf für die Wolfskinder in eine kleinere Aktion umgewandelt.
Schwimmen und Wandern hat mir der Arzt erlaubt.
Alles sollte an die Wolfskinder angelehnt sein. So kam die Schwimmhalle für den ersten Teil nicht in Frage.
Einen See in meinem Dresdner Radius kenne ich: der Radeburger Stausee. Bewusst habe ich auf einen Neoprenanzug verzichtet. Die gab es zu jener Zeit auch nicht.
So sprang ich ins Gewässer und zog meine Runde (790 Meter) durch den 6 Grad kühlen See. In Gedanken an die kleinen Kinder von damals und wie schwierig/unfreiwillig ihr Schwimmen damals wohl war.
An Land wartete mein Freund Jens zum Aufpassen auf meine Sachen. Wenn ich das historisch betrachte, ist das ein Privileg und dessen bin ich mir bewusst.
Die Wanderung begann ich nach einer Aufwärmzeit. Abseits von Stadt und Verkehr ging es durch den angrenzenden Wald. Einen Zielpunkt hatte ich mir nicht gesetzt. Einfach nur laufen in die Dunkelzeit des Tages. Still und ruhig.
Ein großes Holzkreuz stand am Wegesrand. Sicher ein Zeichen des Schicksals.
Weitergehen und nicht aufhören. Schritt um Schritt. Des Gedenkens wegen.
Zum Ende der Wanderung führte mich die Strecke an einem Friedhof des Sowjetischen Armee vorbei. Das Tor war auch in der Dunkelheit offen. Ich ging hindurch und verweilte ein paar Minuten.
Meinem Trainer Reiner musste ich versprechen, mein Knie zu schonen und es nicht übertreiben. Daher hörte ich nach 8,57 km Kilometer auf.
Aufhören werde ich aber nicht, mich für das Gedenken der Wolfskinder einzusetzen. Weitere Aktionen werden folgen. Das Jahr 2021 ist noch lang und 2022 wird kommen.

Euer Hartmut