Am 15.12.21 stand der Mauerwegabschnitt von Hohen Neuendorf nach Schönewalde-Glien an. Laut Plan 21 km + Anreise zum Bahnhof. Die Ankunft in Hohen Neudorf klappte gut. Zielstrebig ging es auf den geplanten Weg. Leichtsinnigerweise bin ich an der zweiten Kreuzung in die falsche Richtung abgebogen. Statt zum Ziel, bin ich in Richtung Start gelaufen. Am nächsten Grenzturm fiel mir mein Irrtum auf. Die zusätzlichen 2 Kilometer wieder zurück, um auf den richtigen Weg zu gelangen. Heute war ich wieder viel im Wald unterwegs. Vereinzelt Kreuze der Maueropfer. Ein Opfer ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Ein polnischer Staatsangehöriger hatte versucht, schwimmend das westliche Ufer zu erreichen. Vermutlich an Unterkühlung und Entkräftung ist er tödlich verunglückt. Die Wolfskinder haben auf ihrem Weg sicher auch mit dem kalten Wasser Bekanntschaft gemacht. Leise und andächtig ging es für mich weiter. Wenn ich am Wasser war, gingen meine Blicke immer wieder an das andere Ufer. Würde ich es bei diesen Temperaturen schwimmend schaffen?  Nach dem Gedächtnislauf, vielleicht ein Gedächtnisschwimmen für die Wolfskinder? Ich möchte erreichen, dass die Geschichte der Wolfskinder nicht vergessen wird. Dafür möchte ich mich einsetzen. Dunkel wurde es wieder zeitig. Mein Weg war aber noch nicht zu Ende. Langsam wurde meine Zeit knapp. Denn mein Zug in die Heimat fährt pünktlich. Aus diesem Grund die angedachte Strecke verlassen, um den Zug pünktlich zu erreichen. Mit vielen neuen Eindrücken konnte ich den Schnellzug erreichen. Ich hoffe, meine Wanderungen auf dem Mauerweg für die Wolfskinder fortsetzen zu können…