Ich hatte lange überlegt, ob ich hier laufe (Zeit, Familie). Dann kam das OK für den Run. Zum Start bin ich gut eingelaufen, zügig und entspannt. Auf der Augustsbrücke lief ich parallel zu den 5 km Läufern. Fotos konnte ich ein paar in Ruhe machen. Den offiziellen 10er wollte ich mit Tempo absolvieren,  daher stellte ich mich weit vorne im Startblock an. Ich kam gut in Tritt. HF ging sofort auf Max laut meiner Garmin Uhr. Über die Wilsdruffer Straße ging es zum Theaterplatz. Dann im hohen Bogen und dem ersten Wendepunkt auf das Terrassenufer. Hier musste ich kurz stoppen. Dann ging es weiter im Vollgas-Modus. Vorbei am 45 min Zeitläufer. Robin Duha, 50 min Zeitläufer, wollte ich auf keinen Fall auf der Strecke treffen 😉. Verpflegungsstellen ließ ich bewusst aus. Bei Bedarf hätte mir mein Trinkrucksack geholfen. Der Elberadweg bis zur Waldschlößchenbrücke zog sich etwas. Dann sah ich eine Pacemakerin in Zivil. Diese wollte ich unbedingt einholen. Das war eine top Motivation. Leider war diese zu schnell, aber gezogen hat es total. Danke. Über den Fußweg auf der Waldschlößchenbrücke ging es auf die andere Elbseite. Hier war für mich weiter Heimvorteil angesagt. Reiner, mein Trainer, stand hier als Streckenposten. Da waren wir bei 6/7 km. Tempo hochhalten. Zusammen mit einem anderen Läufer konnte ich nun auf gleichem Level weiterlaufen. Wir haben uns stillschweigend gepusht. Top. Vorbei am japanischen Palais und einem Rettungspunkt in Richtung Augustsbrücke. Nur noch 1 km. Diese 1000 m hatte ich vom Morgen in bester Erinnerung. Den Buzzer am Sportscheckbogen konnte ich drücken. Das Kopfsteinpflaster auf der Schloßstraße ging bei dem sonnigen Wetter eigentlich ganz gut. Mit meiner Zeit bin ich zufrieden, klar ein paar Sekunden schneller wären gut. Aber sub44 ist eine schöne Zeit. Im Ziel mit vielen Läufern gesprochen. Das Abholen meiner Wechselsachen hätte ich fast vergessen. Wie bereits gesagt, wollte ich mich nach dem Lauf entscheiden, ob ich nach Görlitz fahren kann. Einerseits wollte ich nach Hause zu Mausi. Der Anruf aus Görlitz am Vortag ging nicht spurlos an mir vorbei. Mit aufgeschobenen Besuchen habe ich total schlechte Erfahrungen. Da war ich froh, dass ich dann nach Görlitz fahren konnte. Meine Oma im Klinikum hat sich sehr über meinen Besuch gefreut. Opa hat sich per Telefon zugeschaltet. „Hartmut komm doch auch kurz zu mir.“ Seine Stimme war schon sehr traurig. Bevor ich zu ihm bin, besuchte ich noch meinen Schwager an seiner letzten Ruhestätte. Dann machte ich mich auf in Richtung Opa. Zunächst per Fuß, dann mit der Straßenbahn. Schon fast andächtig aßen wir zu Abend. Solche Momente sind irgendwie wichtig, denn wer weiß was noch kommt. Wir sollten doch für unsere Nächsten da sein. 20:11 Uhr bin ich mit dem Zug dann zurück nach Dresden. Tage wie diese, das Leben ist nicht einfach. Ich hoffe, dass wir es schaffen. Was mir noch aufgefallen ist, sehr viele Streckenposten in Dresden. Die Strecke war perfekt gekennzeichnet, Grüße an Ulf Kühne. Danke an die Orga, die vielen Helfer, meine Kameraden vom DRK und die Malteser.