Der WGP-Lauf klang in der Ausschreibung sehr interessant, zehnmal die 1 km-Runde durch die Altstadt. Zudem stand wieder ein langer Lauf für die Woche an. Das Hinlaufen von Zschachwitz nach Pirna hatte zeitlich nicht geklappt. Mit der Deutschen Bahn daher angereist. Nach dem Abholen der Startnummer lief ich die große Runde durch die schönen Gassen. 6 km kamen beim Einlaufen im gemütlichen Tempo zusammen. Pünktlich 19:00 Uhr erfolgte der Startschuss. Mit vollem Einsatz ging es los. Mit dem Verlauf der Runde war ich vertraut, so wusste ich, wann was zu beachten ist. Nur ein unbeleuchtetes Hindernis eines Eiscafés. Sonst war alles top. Die Streckenposten in ihren Warnwesten, mit Leuchtstreifen waren sehr aufmerksam. Es machte einfach Spaß. Die Top 5 der Läufer hat mich ein paar Mal überrundet, egal davon ließ ich mich nicht abbringen. Ich lief mein Tempo. Nach jeder Runde gab es die Zwischenzeit. Zählen musste man die Runden selbst. Okay bei 10 Runden ist das machbar. Meine Garmin Uhr meldete sich ja auch nach jedem Kilometer. Wieder war ich der einzige Läufer mit Trinkrucksack, so hatte ich mein Wasser immer parat. Aufgrund der Herbsttemperaturen nahm ich nur 1–2-mal einen kleinen Schluck. Dann zog plötzlich ein Läufer an mir vorbei. Unglaublich groß, mit Schuhen lang wie ein Elbkahn. Genial, mein Tempomacher für die nächsten Runden. Gefühlte 2 Runden gab er den Ton an. Ich blieb dran. Überrunden durfte ich auch mal. Begeistert hat mich der älteste Läufer Jürgen Nollau. Souverän zog er sein Tempo durch. Dann konnte ich den großen Läufer doch noch überholen und mich absetzen. Jetzt war ich der Gejagte. Die Fußgänger, Zuschauer, Bewohner, Lieferanten und Kneipenbesucher waren diszipliniert. Es kam zu keiner einzigen Behinderung. Danke Pirna. Als ich in meine letzte Runde aufbrach, erreichte die 1. Frau Franziska Kranich das Ziel. Herzlichen Glückwunsch Franzi! Für mich hieß es nochmal Gas geben. Nach 43:41 min blieb die Uhr für mich stehen. Gute Zeit. Gegenüber dem Sportschecklauf Dresden gab es mehr Profil. Läuferfeierabend war aber noch nicht. Ich hatte mich für die Staffel beim „Wolfsrudel Pirna“ gemeldet. Als zweiter Läufer durfte ich nochmal 1000 Meter laufen. Das gelang mir in 3:57 Min. Im Plan von meinem Trainer Reiner Mehlhorn standen aber insgesamt 2:30 h Laufzeit drin. Da das Vorablaufen nicht geklappt hatte, musste ich jetzt noch mal ran 🙂.  Mein Garmin Oregon sagte mir eine Strecke von 9 km bis zum S-Bahnhof Zschachwitz an. Sportzeug kurz aus. Sportzeug lang an plus Stirnlicht und auf in die Nacht. Mit der S-Bahn um 22.16 Uhr wollte ich dann mitfahren. Wenn ich auf mein Oregon gehört hätte, dann hätte ich es auch geschafft. So gab es 2 Zusatzkilometer oder soll ich sagen 15 Minuten Nachspielzeit? Die letzte Distanz des Tages hat mich schon gefordert, aber den nächsten Doppelstockzug wollte ich nicht verfehlen. 22.30 Uhr kam ich auf den einsamen Bahnsteig an. Am Bahnhof DD-Neustadt Umstieg in den Zug der Fußballfans der Frauennationalmannschaft. Alles friedlich, ein Fan war traurig wegen einem Elfmeter. Vom Bahnhof Klotzsche nach Hause hieß es nochmal den Gehmodus aktivieren. Das gab Zusatzpunkte für die Aktion „Aktiv für seltene Erkrankungen“. Meinen langen Lauf hatte ich komplett erfüllt. Am 13.10.22 schaue ich beim Stundenlauf beim „Wolfsrudel Pirna “ im Kohlbergstadion was geht.

P.S.: Der große Läufer vom WGP-Lauf sprach mich im Ziel an. Es war René Hoffmann mit Schuhgröße 47,5. Genial.