Der Ultralauf 10 war sportlich und taktisch eine Meisterleistung. Alle Helfer haben vor/während und zwischen den drei Tagesetappen volle Energie entwickelt. Alle Aufgaben und temporäre Schwierigkeiten wurden mit Bravour bewältigt.

Mein Ultralauf 10 begann schon vor Monaten.

Start und Ziel gemeinsam mit dem Orga-Team besprochen. Reiner Mehlhorn begann zu gleich mit der Planung der Laufstrecke in digital. Thomas Spannaus (3. Etappe) und Jens Kafka (2. Etappe) standen als Tourguides wieder zur Verfügung.

Ich bin im Sommer alle 3 Etappen mit dem Rad abgefahren. Zu Hause kam mein Engagement für die Planung der Etappen nicht immer gut an. Da ich oft und viel dafür unterwegs war. Hotels wurden besichtigt, Sponsoren besucht, viel habe ich telefoniert. Mein Herz hängt an Mausi und dem Ultralauf. Beide sind meine Seelenpunkte im Leben.

Nicht zu vergessen meine beiden Töchter Linda und Leonie. Linda und ihr Freund Mike konnte ich überreden, als Helfer dabei zu sein. Linda gab mir so manchen Tipp in der Buchhaltung. Ihr Freund Mike, der auch in der FFW Dresden Klotzsche tätig ist, fuhr ein Begleitfahrzeug. Oma und Opa Kohn bekamen die Aufgabe, die Koffer der Teilnehmer mit dem Landskronmobil zu transportieren. Sogar zum Teamfrühstück an den Lauftagen (5:45 Uhr bis 6:30 Uhr) waren sie dabei. Genial, ich sage doppelt Danke! Die maximale Teilnehmerzahl war diesmal früh erreicht. So konnte ich besser planen.

So ging die Zeit voran. Für die 1. Etappe war ich als Tourguide verantwortlich. Unzählige Male war ich auf Teilstrecken unterwegs. Meist allein, Dana Liebeck hat mich ein paar Mal begleitet. Familie, Beruf waren für mich die größten Herausforderungen. Alles unter einem Hut zu bekommen. Die Aufgaben als Race Director waren sehr umfangreich: Werbung für den Ultralauf 10. Betreuung der Sponsoren. Auslagerung der Ausrüstung. Organisation der Begleitfahrzeuge und noch vieles mehr. Dann endlich oder doch schon die finale Ultralauf-Woche. An ein eigenes Lauf/Radtraining war nicht zu denken. Jeder Tag war voll mit Terminen. Mit den Hotels und den jeweiligen Küchenchefs habe ich letzte Absprachen getroffen. Mausi habe ich in der Woche wieder vernachlässigt. Das muss ich selbstkritisch einschätzen. Was mich persönlich getroffen hat, ein kurzfristiges Storno 12 Stunden vor dem Start. Aber so ist das Sport-Leben eines Race Directors. Damit muss ich beim nächsten Mal besser umgehen. In Cottbus im Novum Hotel sind wir am Vorabend pünktlich angekommen. Zimmer bezogen und ab zum Abendessen. Am Freitag, 10. 3. ging es endlich los, für mich als Radbegleiter und Streckenguide. Nachdem mein Garmin Oregon stand-by war, konnte ich mich fallen lassen und voll in den Ultralauf eintauchen.

Die ersten Kilometer gingen gut voran. Plötzlich war ein Teilnehmer weg. Thomas Spannaus wieder eingefangen und später aufs Rad gesetzt. Den 1. VP habe ich verpasst, war wohl zu sehr mit dem Navigieren beschäftigt. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Die nächsten VP’s wurden planmäßig erreicht. Das Wetter war frühlingshaft. Alles lief nach Plan. Die Helfer bauten alles routiniert auf und zügig wieder ab. Ich lotste die Läufer über die Laufstrecke. Am frühen Abend erreichten wir unser erstes Etappenziel das Best Western Hotel in Groß Beuchow bei Lübbenau. Zimmer bezogen und den Zeitplan für die Physiotherapie (Kerstin Fiedler) aufgestellt. Tracker von Racemap ans Stromnetz angeschlossen. Das Abendessen von Küchenchef Matze schmeckte sehr gut. Ich mit meinen Allergien bekam fast das gleiche Angebot. Da das in der Branche nicht selbstverständlich ist, sage ich doppelt Danke.

Am nächsten Morgen zur 2. Etappe hatte uns Väterchen Frost überrascht. Ich habe mir für meine Radbegleitung alles Verfügbare angezogen. So ging es kurz nach 7:00 Uhr los. Navigieren musste ich heute nicht. Jens Kafka hatte die Rote Mütze auf. Thomas Spannaus übernahm die Aufgabe des 2. Radfahrers. Gegen 8.00 Uhr rief Radio Cottbus an, Interview zum Sonnabend. Das Wetter wurde besser. An den VPs funktionierte die Versorgung der Teilnehmer reibungslos. Legendär die Geflügelkraftbrühe mit Wiener. Mausi und Maria – die Meisterinnen der Versorgung und Logistik. Linda schwenkte die Fahne, Stefan machte Fotos und Franz sorgte für bestes WLAN. Mein Schwiegersohn in spe Mike fuhr den größten Bus der Flotte. Am Abend erreichten wir Schwarzheide. Rein ins Hotel. Kerstin Fiedler von der gleichnamigen Wohlfühlwelt und ihre Kollegin Jessica übernahmen wieder die Physiotherapie. Der Service zum Abendessen war perfekt. Mich persönlich hatte eine Kellnerin beeindruckt – alte Schule – abends (22:00 Uhr) die letzte Kraft im Restaurant und morgens (6:00 Uhr) dann die erste Servicekraft am Büffet – Respekt.

Am Sonntag dann mit etwas Wehmut zur 3. Etappe pünktlich aufgebrochen. Thomas Spannaus hatte hier die Rote Mütze auf. Ich spielte Schlusslicht. Teilnehmer Peter kämpfte mit voller Kraft. Ich sorgte dafür, dass wir den Anschluss an die Gruppe nicht ganz verlieren. Nach meiner Proberadtour im Sommer hatte sich unsere Ultralauf-Strecke verändert. So kam es, dass ich mit Peter auf einen falschen Weg kam. Unter Zeitdruck und in voller Stresslage über Stock, Stein und einen Kanal wieder zurück auf den richtigen Track. Die Helfer um Jens und Franz hatten uns ein Begleitfahrzeug entgegengebracht. Peter stieg in den Bus ein. Ich legte den Turbogang ein und erreichte die Laufgruppe wieder. Als Orga-Chef konnte ich die Landschaft nicht in vollen Zügen genießen. Da es immer was zu besprechen gab. Zum Beispiel ein möglicher Schaden an einem der Autos. Im Nachgang stellte es sich als Altschaden heraus. Zwischenzeitlich waren wir dann in Sachsen angekommen. Es fühlte sich gut an. „Renntier“ Thomas Kummer und Sebastian Schliwa waren spontan und amtlich „ohne Anmeldung“ dazu gestoßen. Da wurden alte Zeiten wach. Beide waren bei früheren Ultraläufen dabei. Klotzsche, mein Klotzsche. Am VP Kletterwald ein ganz kleiner VP. Die Autos mussten oben an der Straße stehen bleiben. Trotzdem war fast die komplette Verpflegung da. Das war eine Riesenleistung der Helfer. Eigentlich wäre das der letzte VP des Ultralaufs gewesen aber wir beschlossen, uns am Rosengarten zu sammeln und in Formation die letzten Meter ins Ziel an der Frauenkirche zu laufen. Ich als Radbegleiter, habe mich nach etwas Zureden von Thomy auch „schick“ gemacht. Alle Gesichter strahlten. An der Frauenkirche großer Bahnhof für uns. Freunde und Familienangehörige begrüßten uns. Von der eingeladenen Presse war leider keiner da. Fotos wurden gemacht, dann ging es für jeden individuell nach Hause. Ich war schon wieder in Gedanken bei der Nachbereitung. Am Montag Rückgabe des Cultus Autos und des Transporters von Carlundcarla incl. Reinigung und Volltanken. Das war nochmal ein Kraftakt. Die Tracker von Racemap wollten auch wieder zu ihrer Firma. Gesamtheitlich gesehen ein voller Arbeitstag. Dienstag ging es für mich wieder zu einem normalen Kochtag ins Restaurant Kahnaletto auf dem Theaterkahn. In den nachfolgenden Tagen stand die Buchhaltung auf meinem Programm. Das Schreiben meines Laufberichts hatte ich hintenangestellt. Der Danke-Text für die Sponsoren steht. Was wir 2024 machen? Das steht noch auf einem anderen Blatt. Den Helfern vor/während und nach dem Lauf möchte ich meinen persönlichen Dank aussprechen. Sie haben für den Ultralauf extra Urlaub genommen, ihre Freizeit geopfert und sogar für ihre Übernachtung bezahlt. Hier muss ich beim nächsten Mal noch mehr Energie reinstecken, damit deren Eigenanteil sinkt. Das Live-Tracking von Racemap hat sich wieder bewährt. Mitarbeiter Christoph hat gute Arbeit geleistet. So konnten die Helfer und Fans daheim die Position der Läufer in Echtzeit verfolgen.
Großen Dank an die Sponsoren. Ohne deren Engagement wäre der Ultralauf so nicht möglich gewesen. Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit dem Ultralauf 10. Jetzt geht’s erstmal ins Wettkampfjahr 2023.

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei:

Besten Dank an die Laufguides Jens Kafka und Thomas Spannaus. Nicht zu vergessen die Helfer: Mausi, Maria, Linda, Dana, René, Knut, Franz, Stefan, Mike, Jan, Oma, Opa und Cultus.